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16 Gründe, warum wir Süßes essen, auch wenn wir gar keinen Hunger haben – und was man dagegen tun kann (TEIL 1)

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Wir haben das alle schon gemacht: Essen, ohne dass wir eigentlich hungrig sind. Aber warum ist das so? Warum essen wir, auch wenn wir gar keinen Hunger haben? Und vor allem, warum dann Dinge wie Süßigkeiten, Chips & Co …? In diesem Artikel geht es um acht Gründe, die uns dazu bringen können, ohne Hunger zu essen – und was man in so einer Situation tun kann. Die anderen acht Gründe erklären wir in einem weiteren Artikel.

Bestimmte Nährstoffe fehlen

Unser Körper ist schlau. Er weiß genau wie viel er einatmen muss, damit wir genug, aber auch nicht zu viel, Sauerstoff bekommen. Er lässt uns genau so oft blinzeln, dass die Augen nicht austrocknen – und eigentlich weiß er auch ganz genau, was er an Nährstoffen braucht. Und wenn er alles hat was er braucht, dann signalisiert er auch ganz schnell ein Sättigungsgefühl.

Leider liefert unsere Ernährung aber oft nicht das, was unser Körper gerade braucht. Wir essen Mahlzeiten, die nur aus Reis und Gemüse bestehen, bräuchten aber mehr Eiweiß. Oder haben ein alkoholreiches Wochenende hinter uns und jetzt hätte der Körper gerne ein paar Zutaten, die der Leber bei der Entgiftung helfen. Wenn wir eine sehr stressige Phase und damit einen erhöhten Bedarf an B Vitaminen und Magnesium kann, kann mit “belegten Brötchen auf dem Sprung” und einer “schnellen Pasta mit Salat am Abend” genau das aber nicht befriedigt werden. Und dann signalisiert der Körper, dass er noch was braucht. Weil wir aber leider verlernt (oder nie gelernt) haben, wie eine richtige Mahlzeit zusammengestellt werden sollte, essen wir dann eben “irgendetwas”. Dazu kommt noch, dass wir umso mehr Hunger auf Kohlenhydrate/Zucker bekommen, je mehr Kohlenhydrate (also auch Zucker) wir vorher gegessen haben. Ein Teufelskreis.

Unser Tipp:
Versuche in so einer Situation zuerst einmal, ob dir nicht Eiweiß von sehr hoher biologischer Wertigkeit gut tun würde. Eine schnelle Lösung wäre hier z.B. zwei Eier (Rührei oder auch einfach hart oder weich gekocht) zusammen mit einer Faustgröße Kartoffeln. Um eine Mahlzeit nach der Faustformel daraus zu machen, brauchst du dann noch zwei Faustgrößen Gemüse. Achte generell darauf, dass du mehr Vielfalt in deine Ernährung bringst und nicht ständig die gleichen Dinge isst. Iss naturbelassene, unverarbeitete Nahrungsmittel mit einer hohen Nährstoffdichte.

Weil andere Leute essen.

Menschen sind soziale Wesen. Und gerade das “am Lagerfeuer sitzen und zusammen essen” ist ein ganz ursprünglicher Instinkt. Untersuchungen haben ergeben, dass schlankere Menschen bei der Entscheidung, wann sie aufhören zu essen, eher auf innere Signale hören, dickere Menschen auf äußere Signale. Ein schlankerer Mensch hört also in sich hinein und fragt sich: ”Wie fühlt sich das an? Bin ich satt?”, während Menschen, die eher mit Übergewicht kämpfen, das von anderen Faktoren abhängig machen, wie z.B. “Haben die anderen schon aufgehört zu essen? Ist mein Teller leer?” etc.

Die Lösung: Das ist ein schwieriges Thema, weil es so viele tiefe Instinkte und lang erlernte Gewohnheiten berührt. Zuerst einmal wird es wichtig sein, sich dessen selbst bewusst zu werden und zu versuchen in sich hinein zu horchen. Ein Tipp, der helfen kann: Nach jedem einzelnen Bissen die Gabel hinlegen und erst wieder aufnehmen, wenn der Bissen komplett zerkaut und hinunter geschluckt wurde. Das verlangsamt den Essensprozess und gibt dem Körper die Chance Sättigungssignale zu schicken bevor völlig unbewusst mehr gegessen wird, als man Hunger hat.

Weil Essen herumsteht.

Der Spruch “aus den Augen, aus dem Sinn” gilt auch und besonders bei Nahrungsmitteln. Viele Studien haben gezeigt, dass man mehr von den Dingen isst, die man ständig vor Augen hat.

Die Lösung: Dinge, von denen du weniger essen möchtest (Kekse! Bonbons!) sollten nicht sichtbar herumstehen. Wenn es in deinem Büro in der Kaffeeküche, auf der Rezeption oder am Besprechungstisch Keksteller und Schalen mit Bonbons gibt, dann besprich doch mal mit deinem Team, ob man die da wirklich stehen müssen. Glaub mir, den anderen geht es auch so.

Weil der Teller zu groß ist.

Wir essen mehr von größeren Tellern. Ist so. Das ist sogar dann der Fall, wenn du das weißt und direkt vor dem Essen noch mal auf diese Tatsache hingewiesen wirst. Wir essen auch mehr aus großen Chipstüten als aus kleinen, aus großen Schüsseln als aus kleinen etc.

Die Lösung:

  1. Kleinere Teller: Dinge, von denen man weniger essen möchte kommen auf kleinere Teller. (Und Gemüse auf den ganz großen 🙂 ).
  2. “Portionen” abteilen: Man legt die ganze Portion, die man maximal essen möchte, auf einen kleinen, getrennten Teller.  Und dann nichts nachholen! Die gleiche Strategie funktioniert auch bei Chips & Co und ähnlichen Nahrungsmitteln.

Weil man Durst hat.

Es fällt vielen schwer Durst und Hunger auseinanderzuhalten. Und weil es außerdem viele Nahrungsmittel gibt, die Flüssigkeit liefern (Obst, Gemüse, Suppen, …), ist es auch gar nicht so “falsch”, wenn der Körper nach Essen verlangt, aber eigentlich Flüssigkeit braucht.

Die Lösung: Bei Hunger erstmal ein oder zwei große Gläser Wasser trinken. Ob das Wasser Kohlensäure enthält oder nicht ist egal, aber es soll keinen “Geschmack” haben – also keine Limonade, kein Eistee und keine “Mineralwasser mit Geschmack” etc. Denn das würde dem Körper ein falsches Signal geben.

Wir trinken das Wasser nicht deswegen, weil es “den Magen füllt und schneller satt macht (Was ein furchtbarer Unsinn ist, denn Wasser bleibt nicht lange im Magen und hilft deswegen nicht der Sättigung), sondern um auszuprobieren, ob das Signal, das der Körper gegeben hat, “Durst oder “Hunger” war. Wenn es Durst war, dann verschwindet es automatisch, wenn es Hunger war, dann kann man jetzt beruhigt etwas essen. Nach und nach lernt man so die Signale des Körpers besser zu verstehen und ihm das zu geben, was er gerade braucht.

Weil Essenszeit ist

Das ist ein zweischneidiges Schwert. Denn bei vielen kann es extrem hilfreich sein, wenn man Rhythmus in die Ernährung bringt und regelmäßige Essenszeiten einführt. So kann sich der Körper besser darauf einstellen, wann er etwas bekommt und signalisiert nicht irgendwann zwischendrin Hunger. Außerdem kann er sich besser auf die Verdauung vorbereiten. Dieser Teil ist also positiv.

Negativ wird das Ganze, wenn man so gut wie nie zur “Essenszeit” Hunger hat. Ein schönes Beispiel sind Büros mit Kantinen. Oft frühstückt man selber später oder ausgiebiger als andere und hat dann um 11.30 Uhr, wenn die ersten in die Kantine aufbrechen, noch gar keinen Hunger. Aber weil hat schon “Mittag” ist und das eine willkommene Pause in der Arbeit darstellt, geht man halt auch und isst mit.

Unser Tipp: Tagesablauf und Essensrhythmus überdenken. Meistens ist es viel schwieriger, die Fixpunkte wie Mittagessen oder gemeinsames Abendessen zu streichen oder zu verschieben – also eher bei den anderen Mahlzeiten ansetzen und schauen, ob die anderen Mahlzeiten so zu verschieben sind, dass man zu den  fixen Essenszeiten auch entsprechend Hunger hat.

Weil man müde ist.

Wer schlecht schläft und oder einfach zu wenig Schlaf bekommt, hat von vornherein schlechte Voraussetzungen. Denn Schlaf ist nicht nur für die Erholung und die Gesundheit wichtig, sondern auch ganz, ganz wesentlich beim Abnehmen.

Wenn der Körper müde ist versucht er sich “schnelle Energie” zu besorgen. Und kaum etwas kann so schnell in Energie umgewandelt werden wie Zucker. Deswegen ist es auch sehr natürlich, dass man vermehrt nach Süßem greift. Gerade das berühmt-berüchtigte “Nachmittagstief” im Büro wird gerne mit Zucker bekämpft. Das Problem dabei: Der Zucker stoppt nicht nur unsere Fettverbrennung, er liefert auch nicht wirklich nachhaltig Energie, sondern gibt uns maximal ein kurzes Hoch, auf das sehr schnell ein noch größeres Tief folgt. Außerdem geraten wir dadurch in den Zucker-Teufelskreis: Je mehr wir davon essen, umso mehr Lust bekommen wir darauf!

Die Lösung:

  1. Um allgemein mehr Energie zu haben über den Tag verteilt kleinere Mahlzeiten essen. und darauf achten, dass jede Mahlzeit ausreichend Eiweiß enthält. Für die meisten funktionieren 4 bis 5 Mahlzeiten sehr gut.
  2. In der akuten Situation ein großes Glas kaltes Wasser trinken oder ein paar Schritte gehen – vielleicht sogar an der frischen Luft. Oder das Fenster aufmachen, tief durchatmen und strecken.
  3. Eine Tasse Kaffee (ohne Zucker oder Süßstoff) hilft hier natürlich auch. Aber Vorsicht: Es gibt Personen,  die Koffein nicht so gut vertragen und dann verhindert genau diese Tasse Kaffee das Abnehmen (auch wenn gar kein Zucker drin ist!) und sorgt dafür, dass das Hunger- und Sättigungsgefühl durcheinander kommt.
  4. Wenn man einfach zu wenig Schlaf bekommt, dann sollte die Situation mittelfristig verbessert werden. Oft liegt es ja nur daran, dass wir am Abend zu lange vor dem Fernseher sitzen und einfach regelmäßig zu spät schlafen gehen.

Weil man süchtig ist.

Es ist ein bisschen umstritten, ob Zuckersucht eine “echte Sucht” ist, aber sie hat viele Anzeichen davon. Der Übergang zwischen “Gewohnheit” und “Sucht” ist relativ fließend und manchmal ist es schwierig zu unterscheiden, ob es noch eine Gewohnheit oder schon eine echte Sucht ist. Gerade beim Essen wird sehr viel von Gewohnheiten bestimmt. Über 40 % des Tagesablaufs sind vollautomatische Gewohnheiten, die ablaufen, ohne dass man sich groß Gedanken machen muss. Dazu gehören auch die allermeisten Dinge, die mit dem Essen zu tun haben. Dazu kommt noch, dass Zucker für unser Gehirn einen besonderen Stellenwert hat und wir darauf (vor allem in Kombination mit Fett und Salz) reagieren wie auf nichts anderes.

Die Lösung: Überleg dir, ob du nicht eine Zeitlang ganz auf Zucker jeder Art verzichten möchtest. Ich weiß, das klingt jetzt leichter gesagt als getan, denn du hast vermutlich schon öfter versucht eine Weile keinen Zucker zu essen – und bist dann trotzdem gescheitert. Das ist völlig normal, wenn Süßes Teil deiner täglichen Gewohnheiten (bis fast zu einer Art “Sucht”) geworden ist. Es läuft dann alles vollautomatisch ab und es ist sehr schwierig diesen Teufelskreis ohne richtige Strategie zu durchbrechen. Aber wenn man den Körper dabei richtig unterstützt, ist es viel einfacher als du denkst. Mit unserem Programm „Fastformel 3 S“ können wir dir damit helfen. 

Im zweiten Teil dieses Beitrags besprechen wir dann die anderen 8 Gründe dafür warum du isst, obwohl du keinen Hunger hast:

  1. Weil ein besonderer Anlass ist.
  2. Weil man nicht NEIN sagen kann.
  3. Weil man gestresst ist.
  4. Weil man unzufrieden, wütend, traurig, frustriert oder einsam ist.
  5. Aus Langeweile.
  6. Weil man am “Sonst wird das Wetter schlecht”-Syndrom leidet.
  7. Weil es gratis (oder billig) ist.
  8. Weil es einfach so gut schmeckt.

7 Kommentare zu „16 Gründe, warum wir Süßes essen, auch wenn wir gar keinen Hunger haben – und was man dagegen tun kann (TEIL 1)“

  1. Für mich ist essen zur Entspannung nicht dasselbe wie essen aus Stress. Ich „brauche“ manchmal etwas zum Essen, dass es mich „erdet“, dass ich wieder „hier ankomme“ sozusagen. Und da muss ich nicht unbedingt im Stress sein dafür. Es geht dann nur darum, dass ich innerlich „runter komme“ und wieder auf einem normalen Level „funktioniere“ und rund laufe. Irgendwie fällt es mir schwer, das anders zu beschreiben, weil es mit dem Verstand gar nichts zu tun hat sondern eine reine Gefühlssache ist. Ich hoffe, ich konnte mich verständlich ausdrücken und wäre neugierig, ob andere das auch so erleben.

  2. 1,3,4 und 8 sind meine Punkte.
    Ich esse aber auch, wenn ich überfordert bin. Seelisch oder körperlich. Da habe ich so ein Gefühl als wäre ich ausgehöhlt und muss das alles mit Essen auffüllen. Und dann kann ich nicht aufhören bis mir schlecht ist.
    Auch wenn ich nach ff lebe oder dd und ich nicht abnehme, oder Ausrutscher habe( bei denen ich an einem Tag 2kg zunehme) dann verlieren sich meine ganzen Vorsätze und ich esse wieder Unmengen und süss.

  3. Die Gründe sind super erklärt und ich finde mich da schon in einigen Punkten wieder. Was bei mir noch dazu kommt ist Essen zur Entspannung oder Belohnung! Wobei das wiederum sicher teilweise zu den bereits erwähnten Gründen dazu gehört. Leider!!
    Danke schön für eure tolle Arbeit!

    1. Würdest du „Essen zur Entspannung“ als Essen wegen Stress einordnen oder ist das was anderes? Essen zur Belohnung ist ein guter Punkt – werde ich dann noch in den zweiten Teil aufnehmen! Danke!

  4. Hallo liebes Team!
    Ich bin mit 1,70 und 67 kg normalgewichtig. Dennoch sind die vielen Gründe warum wir oft essen super zusammengestellt und ich könnte dem nichts hinzufügen.
    Danke für Eure Mühe????!

  5. Der Punkt “ als Belohnung“ fehlt noch,ansonsten finde ich mich in sehr vielen Punkten wieder! Essen hat ganz viel mit Disziplin zu tun und dazu fehlt mir oft die Kraft.

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