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Warum essen wir mehr Süßes, wenn es kalt wird? 5 Dinge, die du dagegen tun kannst

Kakaotasse umschlungen mit Händen. Heißhunger auf Süßes.

Kaum wird es draußen kälter, kommt die Lust auf heiße Schokolade, Kekse und Glühwein. Aber warum ist das so? Warum haben wir vermehrt Heißhunger auf Süßes? Ist es nur reine Gewohnheit oder gibt es körperliche Ursachen, wenn wir in der kalten Zeit mehr Süßes essen? Und vor allem: kann man etwas dagegen tun?

Es gibt ein paar Theorien, was sich in unserem Körper abspielt, wenn die Tage kürzer werden und es draußen immer kälter wird:

1. “Winterspeck”-Theorie

Unser Körper verbraucht wesentlich mehr Energie, wenn er Kälte ausgesetzt ist. “Vor Kälte zittern” verbraucht ziemlich viele Kalorien. Sobald es also draußen kälter wird, sucht unser Körper automatisch und ganz selbstverständlich nach “mehr Energie” – und die steckt besonders viel in Zucker und Fett. Weil wir außerdem noch für die “Steinzeit” gebaut sind und damals Nahrungsmittel mit viel Fett und/oder Zucker eher schwierig zu finden waren, ist unser Gehirn besonders darauf programmiert, Fettes und Süßes zu suchen und zu mögen.

Das Problem: es ist zwar draußen kälter, aber nicht in unseren gemütlichen, gut geheizten Wohnzimmern – nicht mal in der überheizten U-Bahn wird uns kalt.

Eine andere Winterspeck-Theorie besagt, dass der Mensch sich eben für die kalte Jahreszeit „Winterspeck“ zulegt, um gut über den Winter zu kommen. Und deswegen würden wir im Winter mehr essen. Aber was die meisten dabei übersehen: Winterspeck legen sich Tiere im Sommer zu – damit sie im Winter etwas davon haben. Wenn diese Theorie stimmen würde, würden wir ja alle im September zunehmen – aber im Dezember bereits wieder abnehmen, weil wir da auf unseren Winterspeck zugreifen und ihn verbrauchen. Also wieder keine Ausrede, warum es „total natürlich“ ist, wenn wir im Winter dicker werden 🙂 .

2. “Licht”-Theorie

Die kalte Jahreszeit hat viele Feiertage, die sich ums Essen drehen. Oder zumindest scheint es so – oder wir nützen es einfach schamlos aus (man unternimmt ja eh weniger, weil es draußen so dunkel ist). Wir geben uns ja nicht nur mit den traditionellen Feiertagen wie Nikolaus, Weihnachten und Silvester zufrieden, sondern fangen inzwischen Ende Oktober mit Halloween an. Dann geht es mit den Christkindlmärkten weiter bis Weihnachten bis hin zum neuen Jahr. 

Diese Theorie besagt, dass wir einfach deswegen mehr Süßes essen, weil wir mehr Gelegenheit dazu haben. Und wenn man sich die Geschäfte so ansieht, ist da schon was dran – überall stehen jetzt schon die ersten Lebkuchen und Weihnachtskekse herum.

3. “Kultur”-Theorie:

Zu den wichtigsten Botenstoffen im Gehirn, die uns zufrieden, glücklich und motiviert machen, gehören Serotonin und Dopamin. Beide werden im Körper hergestellt, und zwar aus dem Eiweiß, das wir essen. Sie werden auch vermehrt produziert, wenn der Körper Sonnenlicht ausgesetzt ist. Auch Sport erhöht die Produktion von Serotonin und Dopamin.

Und dann kommt der Winter. Die Tage werden kürzer und wir sind automatisch weniger Sonnenlicht ausgesetzt, vor allem in der Früh. Manche von uns bekommen wochenlang kein Tageslicht auf die Haut, weil wir in der Früh ins Büro gehen, wenn es noch dämmrig ist und erst wieder herauskommen, wenn es schon wieder dunkel ist. Die meisten von uns machen damit auch automatisch weniger Sport.

Aber der Körper weiß sich zu helfen! Denn auch wenn wir Zucker essen, erhöhen sich Serotonin und Dopamin im Gehirn (leider nur kurzfristig). Was wir sonst über Sonnenlicht und Sport machen, machen wir jetzt mithilfe von Zucker – und zack, werden wir immer fauler, dicker und zuckersüchtiger.

Zusätzlich hilft Zucker dir dabei, deine Stresshormone im Körper abzusenken. Wenn also der Stress (zB vor Weihnachten) besonders hoch ist und du keine andere Methoden der Stressreduktion findest, hilft sich der Körper selber, indem er dein Verlangen nach Zucker erhöht. Und zack – weniger Stress, glücklicher und (kurzfristig) motivierter –  aber leider auch dicker (und langfristig fauler).

Aber was kann man jetzt gegen Heißhunger tun?

 

1. Mehr Licht:

Achte darauf, dass du, wenn irgendwie möglich, raus an die frische Luft kommst, vor allem in der Früh. Tageslicht auf der Haut kann nicht nur die Stimmung aufhellen, sondern auch den Tag-Nacht-Rhythmus normalisieren. Wenn du es während des Tages kaum schaffst, dass du raus kommst, weil es dein Tagesablauf einfach nicht erlaubt, dann überlege dir vielleicht, ob du dir eine Tageslichtlampe zulegst (gibt es im Baumarkt – oder hier auf Amazon echte Lichttherapiegeräte). Aber Achtung: nicht nach 18 Uhr verwenden! Denn das stoppt die Produktion von Melatonin und kann deinen Schlaf stören.

2. Mehr Eiweiß essen:

Die Produktion von Serotonin und Dopamin braucht bestimmte Eiweißbestandteile (die Aminosäuren Tryptophan und Tyrosin) und Studien zeigen, dass eine erhöhte Zufuhr den Spiegel anheben kann. 

Aminosäuren sind Bestandteile von Eiweiß und solange du auf eine ausreichend Eiweißzufuhr achtest, brauchst du dir um die Aminosäuren keine Sorgen zu machen. Ausreichend heißt mindestens eine Handtellergröße Eiweiß zu jeder Mahlzeit. Besonders günstig sind zB Gans, Ente, Wild (Hirsch, Fasan, Kaninchen), Truthahn, Huhn, Schweinefleisch, Fisch (Heilbutt, Barsch, Thunfisch…), Krabben und Shrimps, aber auch Soja.

3. Mehr Bewegung:

Auch und gerade, wenn man im Winter weniger Lust hat, sich zu bewegen. Sport ist stimmungsaufhellend (fördert die Produktion von Serotonin und Dopamin!) und hilft dir dabei, das Hunger/Sättigungsgefühl zu regulieren. Noch besser, wenn die Bewegung in der frischen Luft stattfindet – aber, egal wie – Hauptsache Bewegung!

4. Wärme im Körper erhalten:

Wenn der Körper versucht, sich über Zucker und Fett mehr wärmende Energie zuzuführen, dann sollte man dem vorbeugen können, indem man dafür sorgt, dass die Nahrung “wärmend” ist.

Nach jedem Essen produziert der Körper Wärme.ie viel Wärme dabei produziert wird, hängt davon ab, was wir essen. Vor allem, wie lange diese erhöhte Wärmeproduktion anhält, hat direkt mit dem zu tun, was wir essen. Mahlzeiten mit mehr Eiweiß aber auch mit mehr Fett sind hier sehr hilfreich. Auch wärmende Gewürze (wie Ingwer, Zimt, Pfeffer,..) sind toll. Vermeide Rohkost. Rohkost ist toll und sehr gesund, aber der Körper braucht mehr Energie, um sie zu verdauen, die Nährstoffe sind oft nicht so gut verfügbar und vor allem muss der Körper sie erst auf “Betriebstemperatur” bringen, also von “kühlschrankkalt” auf unsere Körpertemperatur – und dabei geht für uns Wärme verloren. Das Gleiche gilt natürlich auch für kalte Getränke.

Wenn du eine Mahlzeit nach der Faustformel isst, dann hast du automatisch ausreichend Eiweiß. 

Je öfter du isst, desto mehr wird dein Stoffwechsel angekurbelt und Wärme in deinem Körper produziert. Deswegen kann es oft hilfreich sein, eher öfter zu essen. 

5. Stress reduzieren

Stress spielt bei Heißhunger und Abnehmen eine viel größere Rolle, als viele vermuten. Manche Dinge kann man nicht ändern, aber wir können ändern, wie wir damit umgehen. Versuche vielleicht in nächster Zeit ein paar Dinge einzubauen, die dir dabei helfen, mit Stress bewusster umzugehen, bevor dein Körper selbst eine Lösung findet und du wieder mehr Süßigkeiten isst. 🙂 Was hilft dir beim Entspannen? Ein heißes Bad, Meditation, Atemübungen, früher schlafen gehen,…

Interessiert dich das Thema und möchtest mehr dazu wissen und in dein Leben einbauen? Für die Weihnachtszeit haben wir für unsere Mitglieder ein ganzes Modul zum Thema “Feiertage ohne extra Speck” in dem wir euch zeigen, wie man die Feiertage entspannt genießt, ohne zuzunehem und beantworten Fragen wie: Was kann man am Weihnachtsmarkt essen? Wie viele Kekse am Tag sind okay? Wie oft darf man sündigen, usw.

Wenn du deinen Heißhunger loswerden willst und dein Wohlfühlgewicht entspannt und ohne Stress erreichen möchtest, werde Mitglied und mach die ersten einfachen Schritte mit der Faustformel. 

Genieße deine Feiertage ohne die üblichen drei Kilo, über die du dich im Januar ärgern würdest. Und im Januar startest du dann mit uns durch und wir werden deinen Heißhunger auf Süßes gemeinsam für immer los!

Quellen:
Simon N. Young, How to increase serotonin in the human brain without drugs, J Psychiatry Neurosci. 2007 Nov; 32(6): 394–399.

5 Kommentare zu „Warum essen wir mehr Süßes, wenn es kalt wird? 5 Dinge, die du dagegen tun kannst“

  1. Danke, das war es was ich gesucht hatte. Ich esse seid bestimmt einem Jahr fast keine Süßigkeiten mehr (ohne Diät, einfach so, hab einfach keine Lust drauf). Ich hab nicht mal Zucker oder Marmelade im Haus und jetzt im November, greif ich plötzlich wieder ins Schokoladenregal und futter ganze Tafeln weg. Ich glaube das ist die Kälte, weil Sport, Licht und frische Luft habe ich mehr als genug aber ich bin eher eine von der klapprigen Sorte, ganzjährig aktiv und brauch vermutlich die zusätzliche Energie. Aber ich finde es sehr interessant, dass es anderen auch so geht und uns der Körper da so stark „manipuliert“.

  2. Pingback: Community Tipps: Welche Strategien hast du, um in der kalten Jahreszeit nicht ständig in die "Zuckerfalle" zu tappen? - Faustformel System mit Sasha Walleczek

  3. Gabriele Lahde

    Für mich sehr interessanter Artikel. deshalb kann ich bei Kälte auch keine Gurken essen im Sommer aber schon.So will ich mal nach Salaten aus gekochten Zutaten in der Rezeptedatenbank suchen.
    Vielen Dank Gabi

  4. Breuer Michaela

    Hallo Sasha, ein sehr interessanter Beitrag, das erklärt mir einiges, warum ich im Sommer nichts süßes brauche und im Winter mich damit vollstopfe. Danke Michaela

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