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Was ist ein Slow Cooker?

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Siehst du hin und wieder Rezepte im Internet und denkst dir: „Was ist ein Slow Cooker?“ Und: „Brauche ich so was?“

Der Slow Cooker kommt ursprünglich aus Amerika und wird dort und in England schon seit den 70er Jahren verwendet. Bei uns ist er in den letzten paar Jahren “in” geworden – aber das hat gute Gründe, wie ich finde – denn er erleichtert die gesunde Ernährung ungemein!

Grundsätzlich ist ein Slow Cooker ein Keramik-Topf (in einigen Fällen auch ein dünner, beschichteter Metalltopf), der in einem dünnen Metalltopf steckt, der wiederum “elektrifiziert” ist. Meistens hat der Topf nur 3 Einstellungen: Aus (OFF), Hoch (HIGH), Niedrig (LOW).

Dabei verbraucht er ziemlich wenig Strom (eines unserer Modelle hat 170 Watt – zum Vergleich, ein typischer Backofen hat 2000 bis 3000 Watt). Ein Slow Cooker kann deswegen auch sehr wenig – eigentlich kann er nur schmoren. Aber das kann der dafür gut.

Und “Schmoren” sollte man nicht unterschätzen – immerhin kann man damit Braten, Suppen, Eintöpfe und Curry machen. Es gibt sogar einige, die damit Brot oder Kuchen backen.

Vorteile des Slow Cookers beim gesund Kochen

Der Slow Cooker ist vielseitig. Wir im Faustformel Team lieben ihn für die gesunde Küche aber vor allem für drei Dinge:

  1. “Anschalten und vergessen”. Der Slow Cooker ist ideal für Berufstätige. Alle Zutaten am Morgen in den Slow Cooker werfen, anschalten – und am Abend, wenn man nach Hause kommt, ist das Essen fertig. Es gibt viele Rezepte für den Slow Cooker, die nur 3 oder 5 Stunden brauchen. Im Faustformel Foodplan haben wir aber (vorerst) gezielt nur Rezepte ausgesucht, die länger brauchen, nämlich 6, 7, 9 oder mehr Stunden. Ganz absichtlich – damit gerade Berufstätige ihn nutzen können.
  2. Fleisch wird dabei wunderbar zart und saftig. Und man kann damit auch “billigere” Fleischteile, die sonst bei so gut wie jeder anderen Zubereitung zäh werden würden, wunderbar zubereiten (und mehr Nährstoffe aus dem Bindegewebe (den “Flachsen”), die man sonst nicht mitessen würde, auch noch nutzen).
  3. Mit dem Slow Cooker kann man die aller-allerbesten Kraftbrühen kochen. Ohne anrösten, abschöpfen, klären – ganz einfach und soooo lecker und gesund.

Aber wie gesund ist Kochen mit dem Slow Cooker?

Langsames Garen bei relativ niedrigen Temperaturen ist eine der ursprünglichsten Kochmethoden der Menschheit. Lange bevor wir Töpfe hatten, haben wir die Lebensmittel einfach neben dem Feuer eingegraben und so langsam und über Stunden gegart (dazu gibt es eine tolle Dokumentation auf Netflix “Cooked” von Michael Pollan. Ich finde das sehr interessant, dass schon damals Menschen instinktiv wussten, dass Braten oder Grillen bei hoher Hitze, mit den ganzen, tollen Röstaromen, die das bringt, trotzdem nicht das Gesündeste für uns ist.)

Was passiert mit den Nährstoffen beim Kochen mit dem Slow Cooker?

Ich konnte leider nichts über den Nährstoffverlust beim Slow Cooker selber finden. Aber es gibt einige Untersuchungen über Nährstoffverlust bei verschiedenen Garmethoden, da kann man gute Rückschlüsse ziehen.
Bei so gut wie jeder Garmethode gehen Nährstoffe verloren. Allerdings reduziert Garen auch die “Antinährstoffe”, die teilweise die Aufnahme von Nährstoffen verhindern können oder unsere Verdauung stören können. Außerdem werden andere Nährstoffe (zB Carotinoide) durch langes Garen sogar besser verfügbar – der Lycopingehalt von Tomaten wird zB durch langes Garen noch gesteigert.

Nährstoffe werden über verschiedene “Wege” verloren: sie können oxidieren (also durch Sauerstoff zerstört werden), Licht kann sie kaputt machen, sie können sich verflüchtigen (zB mit dem Wasserdampf beim Kochen), durch Hitze zerstört werden, oder sie können ins Kochwasser ausgeschwemmt werden.

Da man beim Slow Cooker immer mit Deckel kocht, verhindert man damit schon mal, dass sich unnötig viele Nährstoffe verflüchtigen können. Außerdem gibt es keinen großen Luftaustausch (und bei Suppen und Eintöpfen auch wenig Luft im Topf selber), was die Oxidation verhindert. Und weil man die Flüssigkeit beim Garen im Slow Cooker meist als Suppe oder Sauce mitisst, hat man auch hier schon mal einige Nährstoffe gerettet.

Bei der Hitze scheint die Höhe der Temperatur einen größeren Ausschlag zu machen als die Länge. Da bei Slow Cooker die Temperatur sehr niedrig gehalten wird (sogar bei HIGH nur knapp unter 100 Grad), sollten dadurch mehr Nährstoffe erhalten bleiben.

Aber bei der Diskussion, wie viele Nährstoffe man durch den Slow Cooker verliert, zählt für uns noch ein anderes Argument: die “Wurstbrot-Vermeidung”.

Denn wer kennt das nicht: man hat sich zwar vorgenommen, besser zu essen und jeden Abend frisch zu kochen, aber dann kommt man nach Hause, ist entnervt, hungrig – und hat keine Lust, sich jetzt eine halbe Stunde in die Küche zu stellen. Also nur schnell Kühlschrank aufmachen und schon steht die kalte Brotzeit am Tisch. Nichts gegen Brot, Butter, Käse oder Schinken als Nahrungsmittel. Aber unserer Erfahrung nach ist die Ernährung der allermeisten Menschen eh schon viel zu brotlastig und einseitig. Und wer zu Mittag nicht zu Hause ist, hat kaum Gelegenheit, auch mal eine frisch gekochte Mahlzeit mit viel Gemüse essen zu können. Die Rettung: der Slow Cooker.

Deswegen finden wir:
Die gesündeste Art Gemüse zu kochen, ist die, mit der du das Gemüse dann auch wirklich isst (und nicht stattdessen zur Tiefkühlpizza oder dem Wurstbrot greifst.)

Wie kocht man mit dem Slow Cooker?

Kochen mit dem Slow Cooker ist extrem einfach. In den meisten Fällen reicht es alles klein zu schneiden und in den Topf zu geben. Je nach Rezept kommt dann noch Flüssigkeit dazu (oder auch nicht). Deckel drauf, einschalten – und vergessen.
Bei manchen Rezepten schmeckt es besser, wenn man Fleisch und/oder Zwiebeln vorher noch anbrät, weil man dann ein paar Röstaromen ins Gericht bekommt und der Geschmack noch komplexer wird. Muss man aber nicht.

Ganz wichtig: immer Deckel auf den Slow Cooker! Nie ohne Deckel kochen (außer evtl am Schluss, um Saucen einzudicken).
Außerdem: Topfgucken verboten! Den Deckel möglichst bis zum Ende der Kochzeit drauf lassen. Auch wenn man noch so neugierig ist…. Wenn man den Deckel anhebt, verlängert das angeblich die Kochzeit jedes Mal um 20 Minuten. In den allerseltensten Fällen kann es es hilfreich sein, mal während der Garzeit umzurühren oder den Braten zu wenden (zB beim Pulled Pork  – ist aber echt selten. Im Zweifel: nicht anrühren!

Einen ausführlicheren Überblick zum Thema “Slow Cooker” mit Antworten auf Fragen wie “Welche Größe brauche ich?”, “Würzt man im Slow Cooker anders?”, “Hülsenfrüchte im Slow Cooker richtig verwenden” und einiges mehr finden Faustformel Mitglieder im Wiki.

Du bist noch kein Mitglied? Dann wird es allerhöchste Zeit! 🙂

Und weil die Frage ein paar Mal per Email und in den Kommentaren kam: Slow Cooker gibt es ab ca EUR 30, sie sind also extrem günstig für den Wert, den sie liefern (finde ich zumindest).

Hier sind die Modelle, die wir persönlich getestet und für gut befunden haben:

Der Mittlere: 

3,5 Liter Crockpot (in rot) ca EUR 47

Der Mittlere noch ein bisschen billiger – verwenden wir auch schon einige Zeit völlig problemlos:
Morphy Richards 3,5 Liter in silber (ca. EUR 30)

Der „Kleine“

1,5 Liter Slow Cooker von Andrew James

16 Kommentare zu „Was ist ein Slow Cooker?“

  1. Pingback: Wie Kocht Man In Einem Slow Cooker? | Die Ganze Portion

        1. Sasha Walleczek

          Hängt natürlich ein bisschen davon ab, was du gerade kochst, aber ich finde den 3.5 l Topf gut für einen 1-2 Personen Haushalt (wenn du alleine bist, dann hast du immer 2 oder mehr Portionen und kannst das zB einfrieren) – für mehr als 3 Personen würde ich einen größeren Topf empfehlen. Man bekommt aus den 3,5 l auf jeden Fall ein Essen für 3 Personen raus, aber wenn man den Topf oft verwendet und auch mal vorkochen möchte, um dann Reste zu essen, dann ist der größere Topf besser.

  2. Hier in Amerika ist ein Slowcooker ein Geraet das eigentlich jeder Haushalt hat. Ich hab auch einen aber benutze den nur zum Quark machen oder warmhalten fuer groessere Mengen fuer Gaeste, Suppe, Chili usw. Ich wuerde mal sagen wenn Du einen kaufst such einen mit dem man anbraten kann denn nichts schlimmeres als graues Fleisch. Im Preisvergleich kann ich nicht mitreden da ich nicht in Dl bin.

  3. Ich überlege auch schon länger mir einen SC zuzulegen- bin jedoch etwas skeptisch was die Beschichtung/Glasur der Keramiktöpfe angeht. Habt ihr euch diesbezüglich auch erkundigt bzw. damit auseinandergesetzt? Lg, Melanie

    1. Nicht im Detail, aber einige Hersteller haben ein paar Infos dazu. Es ist Keramik, die nicht sehr hoch erhitzt wird (maximal 95 Grad) und auch nie schnell erhitzt oder schnell abgekühlt wird (was ja normalen Pfannen viel öfter passiert). Ich gehe mal davon aus, dass jede Auflaufform aus Keramik, die du in den Ofen schiebst, oder jede Teetasse mehr Probleme machen kann und würde daher mal vermuten (ist aber nur eine Vermutung), dass hier ein relativ geringes Risiko besteht.

  4. Danke Sasha, für die tollen Artikel, Seminare, Tipps und Inspirationen – ich bin schon eine Ewigkeit immer im Hintergrund mit dabei (nur nicht im Club) und hab sehr profitiert. Ich hab mir den „Kleinen“ von Andrew James und den 3,5 L Crock Pot (der rote ist günstiger) zugelegt, da ich hauptsächlich für mich alleine koche. Ich esse sehr gerne Eintöpfe und Currys. Das funktioniert sehr gut, gerade jetzt schmort mein Gemüseeintopf mit roten Linsen zu Hause. Zeitschaltuhr ist schon wichtig, damit das Essen nicht zulange schmoren muss. Ich bin noch sehr am Experimentieren, besonders mit den Garzeiten komm ich noch nicht so ganz zurecht, das ist Erfahrungssache. Aber ich bin mit beiden Geräten voll zufrieden. Und ja, mir geht’s auch so, dass ich ständig am Tüfteln bin wo ich das neue Teil schon wieder platzieren soll – aktuell ist es das Dörrgerät 😉 Liebe Grüße, Regina

    1. Liebe Regina,
      Wie machst du die Currys bzw. den Linseneintopf? Ich liebe meinen Slowcooker für Suppen bzw. Pulled Pork, jedoch habe ich noch wenig Erfahrung, Currys damit zu machen. Wie schauts mit den Garzeiten aus?
      LG, Mona

  5. Toller Artikel und gute Idee, der Slow Cooker. Ich habe einen Dampfgarer um 40 Euro erstanden, der ist auch sehr praktisch. Ich gehe nach der Arbeit üblicherweise zum Pferd. Heim kommen, Gemüse rein, Hühnerfilet oder ein Fischfilet drauflegen, Gewürze drüberstreuen, 15 – 20 Minuten einschalten, duschen gehen, fertig. Liebe Grüße Eva Windegger

    1. Ja, dämpfen ist wahrscheinlich die beste Zubereitungsart überhaupt! Dampfgarer sind super! Ach, wenn man nur das Geld und den Platz für ALLE Geräte hätte, die man haben will ???? Dampfgarer habe ich auch, aber ich liebe, vor allem in der kalten Jahreszeit, den herrlichen Geschmack von langsam Geschmorten. Der Vorteil beim SC ist auch, dass man auch „Suppenfleisch“ verwenden kann – das bekommst du im Dampfgarer in 20 Min im Leben nicht weich ????

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